Aktueller Standpunkt:
Das Pferd läuft im Schritt entspannt am langen oder sogar hingegeben Zügel geradeaus
Nächster Schritt: Lenkung
Wenn sich das Pferd zuverlässig mit den Schenkeln oder verbalen Kommandos lenken lässt, ist alles in Ordnung, dann kannst du diesen Schritt überspringen ;)
Ansonsten: Ab auf eine Wiese/Reitplatz/Reithalle. vergewissere dich, dass du ungestört und allein bist!
Grundgedanke:
Der Reiter rahmt das Pferd links und rechts mit seinen Schenkeln so ein, dass es geradeaus läuft. ein geradeaus gerichteter Oberkörper und Kopf unterstützt das.
Dreht der Reiter nun seinen Oberkörper und Kopf in eine Richtung, ändert sich auch die Schenkellage: das Bein auf der entgegengesetzten Seite rahmt das Pferd stärker ein, während das andere Bein (auf der Seite, wo du dich hindrehst) "platz macht"
Ich nenne das "das Tür auf - Tür zu" Schema. An der Seite, wo du dich hindrehst, öffnet sich eine Tür (der Schenkeldruck nimmt ab) und die andere Tür schließt sich.
Beispiel:
Ich drehe meinen Oberkörper nach rechts - linker Schenkeldruck nimmt zu (Tür zu) - rechter Schenkeldruck nimmt ab (Tür auf).
Das Pferd wird sich instinktiv nach rechts wenden, da sich das Gewicht auf seinem Rücken verlagert hat, und das Pferd das Bedürfnis hat, dieses Gewicht im Lot zu halten.
(Bei einigen Pferden wird das ggf dauern, weil ihnen dieser Instinkt abgewöhnt wurde, oder sie die Bewegung sonst nur mit Zügelhilfe ausführen)
Im ersten Schritt legt man die Zügel gleichlang aus der Hand und breitet die Arme nach links- und rechtsvorn aus (die Arme bilden nach vorne einen 90* Winkel)
In langsamen, konzentrierten Schritt geradeausreiten, dann langsam und bestimmt eine Drehung des Oberkörpers nach rechts ausführen und die Arme mitnehmen, sodass sich bei voller drehung beide arme rechts befinden!
Der Schenkeldruck kann zusätzlich nach dem Tür-Prinzip verstärkt werden.
Warte ab, wann sich das Pferd dreht, und wie groß der Radius ist.
weitere Schritte sind dann diese Lenkweise für links und rechts weiter vertiefen, sowie die Armhilfe nach und nach weg zu lassen.
Zwischenziel ist es, dass sich das Pferd innerhalb absehbarer Zeit der Drehung des Reiters anpasst und erst dann aufhört, wenn der Reiter sich wieder in seiner Ursprungshaltung befindet.
Um den Radius einer Drehung nun zu verkleinern, greifen wir wieder zu den Zügeln und zwar wie folgt:
Die Zügel werden in einer Hand so gefasst, dass sie locker durchhängen, wenn der Reiter den Arm waagerecht nach vorn ausstreckt. Wenn der Reiter die Hand nun nach links oder rechts bewegt, sollen die Zügel auf der entgegengesetzten Seite den Hals a la "Tür auf - Tür zu" berühren. Hilfreich sind hier schwere Westernzügel.
Nach diesem Schema werden die Zügel bei Drehbewegungen mitgenommen, sodass nun bei einer rechtsdrehung links zwei Türen geschlossen werden und sich rechts zwei Türen öffnen.
Ziel ist es, mit der Kombination Oberkörperdrehung+Schenkel+Zügel Wendungen und Zirkel reiten zu können.