Freitag, 30. August 2013

Neue Zäumungen

ich blättere gerade im neuen Katalog eines großen Reitsport-Versandhauses. 
gerade sehe ich einen gebisslosen Zaum, der aber mehr Riemen hat als eine Kandarentrense. Ist das der Sinn? Ein Pferd wie ein Paket zuschnüren, nur um aufs Gebiss verzichten zu können?!

Auch amüsant finde ich einen Zaum, bei dem vom Nasenriemen aus zwei weitere Lederschlaufen zum Gebiss führen, "wodurch das Gebiss stabilisiert wird (...) da das Gebiss ruhig im Pferdemaul liegt." 
Wenn ein Gebiss nicht ruhig im maul liegt, sollte man die Passgenauigkeit aller Riemen kontrollieren oder ein anderes Gebiss ausprobieren. Oder die Hand des Reiters ist schlichtweg zu unruhig. 

einige Seiten weiter offenbart sich mir eine weitere Neuheit: Der Zügel wird nicht mehr nur durch den Trensenring sondern such durch den Nasenriemen geführt, um den Druck auf Maul und Nase zu verteilen. Das finde ich gewagt, denn ich gehe davon aus, der Zügel zwischen nasenriemen und Pferd scheuert. 
Komplett sinnfrei ist aber bestimmt nicht, denn es könnte die Umschulung von Gebiss zu gebisslos erleichtern, sollte aber erst noch verbessert werden, zb durch Eingearbeitete Ringe im Nasenriemen, um den Zügel dort einzuhaken. 

Inzwischen gibt es sogar Eimer mit integriertem Genickriemen um das Pferd in der Gruppe zufüttern zu können. Da hätten sie ja auch mal früher drauf kommen können -.- das hat inzwischen jeder selbst gebastelt xD

Die neuen Klamotten für Westernreiter sind aber sehr farbenfroh und gelungen. ich liebäugel mit einer Jeans-Reithose mit beigem Vollbesatz oder schwarzen Longchaps mit Reglektorstreifen ...

Mittwoch, 28. August 2013

Rangfolge geklärt?

hier ein kurzer Einschub zum Thema Bodenarbeit für all jene "Gäulsleut", deren Autorität vom Pferd in Frage gestellt werden, indem sie sich am Menschen vorbeidrängeln.

Freches Drängeln ist für mich dann, wenn  Die Schulter des Pferdes sich neben oder sogar schon vor der Schulter des Menschen befindet und spätestens dann, wenn die Sicht des Menschen beeinträchtigt wird!

Am einfachsten zu unterbinden ist dieses Szenario in der Reithalle mit massiver Bande. Das Pferd trägt ein Knoten- oder Stallhalfter, an dem ein längerer, schwerer Strick befestigt ist, der am besten unten einen Lederschlag hat. 
Das Pferd läuft zwischen Mensch und Bande. 

ein selbstbewusstes Auftreten des Menschen ist zwingend notwendig, um dem Pferd klarzumachen, dass du an oberster Stelle stehst und ein infragestellen deiner Führungskräfte verheerende Folgen haben kann. 

Zeige Selbstbewusstsein durch:
festes Auftreten mit beiden Füßen!
Aufrechte Körperhaltung!
Angewinkelte Arme / in die Hüfte gestemmte Hände!
Gerader Blick nach vorn!

Fasse den Strick so, dass das Ende mit dem Schlag ca 80cm lang frei herunterhängt. nehme den Rest des Stricks in die Hand, die dem Pferd am nächsten ist. 
Sobald das Pferd sich vordrängelt, bleibst du kommentarlos und schlagartig stehen, nicht zum Pferd umdrehen! und fange mit dem Ende des Stricks an, wie ein Propeller zu wirbeln. der Schlag darf und soll an der Bande anklatschen, um einen akkustischen Reitz zu geben. Bewege diesen Propeller frontal langsam auf dein Pferd zu, bis es rückwärts geht, um den Platz hinter dir einzunehmen und höre erst auf, den Propeller zu schwingen, wenn sich der Pferdekopf hinter deiner Schulter befindet. 

Wenn du dich nun um 90* deinem Pferd zuwendest, um es zu lobrn, war alles umsonst, denn dieses seitwärtz drehen sagt dem Pferd "naja ok, ich mach dir platz, du darfst doch vorgehen". Bleibe also gerade stehen und lobe das Pferd nur verbal (am besten erst dann, wenn es entspannt den Kopf runter nimmt)

Dann gehts weiter geradeaus und das ganze Spiel zieht sich so lang, bis das Pferd nichr mehr drängelt bzw sich schon nach einer Propeller Umdrehung zurück auf seinen Platz hinter dir stellt.

Wichtig: nicht permanent "vorbeugend" kreiseln, sonst stumpft das Pferd ab!

Montag, 26. August 2013

Geländeausbildung V - Zügelfreiheit II

Aktueller Standpunkt: 
Das Pferd läuft im Schritt entspannt am langen oder sogar hingegeben Zügel geradeaus

Nächster Schritt: Lenkung
Wenn sich das Pferd zuverlässig mit den Schenkeln oder verbalen Kommandos lenken lässt, ist alles in Ordnung, dann kannst du diesen Schritt überspringen ;)

Ansonsten: Ab auf eine Wiese/Reitplatz/Reithalle. vergewissere dich, dass du ungestört und allein bist! 

Grundgedanke: 
Der Reiter rahmt das Pferd links und rechts mit seinen Schenkeln so ein, dass es geradeaus läuft. ein geradeaus gerichteter Oberkörper und Kopf unterstützt das. 
Dreht der Reiter nun seinen Oberkörper und Kopf in eine Richtung, ändert sich auch die Schenkellage: das Bein auf der entgegengesetzten Seite rahmt das Pferd stärker ein, während das andere Bein (auf der Seite, wo du dich hindrehst) "platz macht" 
Ich nenne das "das Tür auf - Tür zu" Schema. An der Seite, wo du dich hindrehst, öffnet sich eine Tür (der Schenkeldruck nimmt ab) und die andere Tür schließt sich. 
Beispiel:
Ich drehe meinen Oberkörper nach rechts - linker Schenkeldruck nimmt zu (Tür zu) - rechter Schenkeldruck nimmt ab (Tür auf). 
Das Pferd wird sich instinktiv nach rechts wenden, da sich das Gewicht auf seinem Rücken verlagert hat, und das Pferd das Bedürfnis hat, dieses Gewicht im Lot zu halten. 
(Bei einigen Pferden wird das ggf dauern, weil ihnen dieser Instinkt abgewöhnt wurde, oder sie die Bewegung sonst nur mit Zügelhilfe ausführen)

Im ersten Schritt legt man die Zügel gleichlang aus der Hand und breitet die Arme nach links- und rechtsvorn aus (die Arme bilden nach vorne einen 90* Winkel)
In langsamen, konzentrierten Schritt geradeausreiten, dann langsam und bestimmt eine Drehung des Oberkörpers nach rechts ausführen und die Arme mitnehmen, sodass sich bei voller drehung beide arme rechts befinden! 
Der Schenkeldruck kann zusätzlich nach dem Tür-Prinzip verstärkt werden. 
Warte ab, wann sich das Pferd dreht, und wie groß der Radius ist. 

weitere Schritte sind dann diese Lenkweise für links und rechts weiter vertiefen, sowie die Armhilfe nach und nach weg zu lassen. 

Zwischenziel ist es, dass sich das Pferd innerhalb absehbarer Zeit der Drehung des Reiters anpasst und erst dann aufhört, wenn der Reiter sich wieder in seiner Ursprungshaltung befindet. 

Um den Radius einer Drehung nun zu verkleinern, greifen wir wieder zu den Zügeln und zwar wie folgt: 
Die Zügel werden in einer Hand so gefasst, dass sie locker durchhängen, wenn der Reiter den Arm waagerecht nach vorn ausstreckt. Wenn der Reiter die Hand nun nach links oder rechts bewegt, sollen die Zügel auf der entgegengesetzten Seite den Hals a la "Tür auf - Tür zu" berühren. Hilfreich sind hier schwere Westernzügel. 

Nach diesem Schema werden die Zügel bei Drehbewegungen mitgenommen, sodass nun bei einer rechtsdrehung links zwei Türen geschlossen werden und sich rechts zwei Türen öffnen.

Ziel ist es, mit der Kombination Oberkörperdrehung+Schenkel+Zügel Wendungen und Zirkel reiten zu können. 

Mittwoch, 21. August 2013

abseits der Pfade


Stoppelfeld


Auf zu neuen Ufern!

Jetzt steht das Abi an! die ersten drei Tage in der 12 waren echt -ungelogen, ohne jegliche ironie - cool! 
Meine LKs
Biologie (weils mich interessiert)
Deutsch (weil ichs bisher immer konnte und es von vornherein als LK für mich feststand)
Die Lehrer sind nett, meine Kurskollegen ebenfalls, zumal ich mit mehreren Mädels die selben Kurse besuche. 

Mein Prinzip? Solange in Biologie wiederholt wird, in Deutsch alle Lektüren quer lesen, um mir den Rücken frei zu halten, wenns in Bio richtig los geht. 
Mein Pferd wird bestimmt nicht zu kurz kommen, da genügend unterricht ausfällt, um reiten gehen zu können. 

Samstag, 17. August 2013

Zebrastreifen aus Zahnpasta und Wasser

hier die frisch aufgetragenen zahnpasta wasser streifen 3:1 verhältnis
so toll decken die trockenen streifen!

Dienstag, 13. August 2013

Aufgewärmt ist nicht gelockert

das Heading sagt es schon aus: Ein aufgewärmtes Pferd ist nicht automatisch gelockert. Aufwärmung erreicht man zwar durch Bewegung, Lockerung aber nicht zwangsläufig.
Wenn ein Pferd sich über einen bestimmten Zeitraum bewegt, wärmt es sich für weiter Arbeit auf. Aber ist es dann auch gelockert? 
Ein Pferd lockert seine Verspannungen oft selbst durch schubbern oder wälzen und auch durch das werfen der hinterbeine beim preschen über die koppel, nicht unbedingt durch bewegung mit dem Reiter (denn bewegung kann bestimmte verspannungen auch verstärken, besonders dann, wenn das pferd falsch bewegt wird, steigt die gefahr) 
Also einfach dafür sorgen, dass die koppel groß genug zum rennen ist, den einen oder anderen Baum zum schubbern hat und das Pferd die möglichkeit hat, sich zu wälzen. 

Montag, 12. August 2013

Geländeausbildung V - Zügelfreiheit I

wenn Pferd und Reiter entspannt einen kleinen Ausritt machen können (ich spreche hier von 1000-2000m), ist es spätestens jetzt an der Zeit, daran zu arbeiten, das Pferd am langen und später auch am hingegebenen Zügel zu reiten. 

Zügel dienen - so simpel es ist - nur für Feineinstellungen, wie sie zum Beispiel zum Dressurreiten nötig sind - und das oft nur, damit das Pferd in eine Haltung gebracht wird, die "schöner" aussieht, denn das Pferd selbst wählt automatisch eine Haltung, die es bequem findet (vorrausgesetzt das Pferd ist ausreichend  bemuskelt und hat keine Gelenks- oder Knochenbeschwerden)
Ein Pferd nutzt seinen Hals im Gelände, um Unwegsamkeiten genau zu begutachten und - was noch viel wichtiger ist - um sich auszubalancieren. 
Falsche Zügelführung und falscher Zügelkontakt kann das Pferd also behindern und verunsichern. 

Grunvorraussetzung zur Erarbeitung der Zügelfreiheit:
Beherrschung aller Gangarten auf dem Reitplatz

Natürlich soll man die Zügel nicht von heute auf morgen wegschmeißen! erst recht nicht dann, wenn das Pferd kein anderes Reiten kennt. 

Besonders im Schritt sollte man aber in der Anfangszeit auf gerader Strecke immer wieder die Zügel länger werden lassen, aber nur so weit, dass das Pferd nicht "auseinander fällt" weil es zu sehr auf die Einrahmung der Zügel angewiesen ist. ggf können schwere Zügel aus dem Westernbedarf helfen.

Erstes Ziel ist es, dem Pferd durch lange Zügel die Möglichkeit zu geben, im Schritt seine Körperhaltung so zu verändern, dass es sich wohler fühlt. 
Hierbei kann sich die natürliche Nickbewegung des Pferdehalses verstärken und sollte nicht verhindert werden. 

Da dies für viele Pferde eine Umstellung ist, die nicht nur die Bewegung sondern auch Muskrln und Sehnen betrifft, sollte man die Zeit am langen/hingegebenen Zügel nur langsam verlängern. 

In den folgenden Posts geht es um die weitere Erarbeitung der Zügelfreiheit, was durch Römische Zahlen in der Überschrift gekennzeichnet wird

Wasser Bottich befestigen

hier haben mein Vater und ich in die Griffe einer Wasserbütte Löcher gebohrt, um darin Haken von Gummispannern zu befestigen, die wir entweder um einen Baum gewickelt oder an speziellen Erdheringen befestigt haben. So kann Halla die Bütte hoffentlich entweder umtreten noch umziehen. 

Sonntag, 11. August 2013

Geländeausbildung IV - Anflicken

Nachdem Pferd und Reiter die kleine Runde nun mehrmals sicher in beide Richtungen reiten konnten, kann damit begonnen werden, die Runde allmählich zu vergrößern.
Hierbei sollte wie folgt vorgegangen werden:

Der Reiter überlegt sich vorher genau, wo er den gewöhnten Weg verlassen möchte und wo er wieder auf die kleine Runde zurückkommt. Ich empfehle, einfach einen angrenzenden Acker zu wählen, um den ein Weg herum führt, der wieder auf den gewohnten Weg führt. Natürlich sollte diese Strecke nicht allzu weit sein und darf keinesfalls größer als die gewohnte Runde sein.

Pferd und Reiter beginnen ihre gewohnte Runde wie sonst auch. Kurz bevor die Abzweigung auf den "neuen" Teil kommt, steigt der Reiter ab und führt das Pferd bis zur Abzweigung und dann hoffentlich ohne größere Zwischenfälle auf den fremden Weg. Es empfiehlt sich, Gerte und Leckerlies (nicht zu verwechseln mit Rohrstock und Zuckerbrot) mitzunehmen. Die Gerte soll aber nicht als Gewaltmittel genutzt werden, sondern nur, um das Pferd zum Weitergehen zu ermuntern.
Riskiere es nicht, dein Pferd reitend auf den neuen Weg zu bringen, denn es wird zu 80% sagen "Hey, Alter, so war das nicht abgemacht! Du belügst mich! Du hast doch gesagt, wir üben das ganz in Ruhe und jetzt schmeißt du mich so ins kalte Wasser? Das ist nicht fair! ich werde dir nicht mehr vertrauen!"
Der gesamte neue Teil wird deshalb zu Fuß absolviert, um das Pferd nicht zu überfordern.

Zurück auf der gewohnten Runde wird das Pferd ausführlich gelobt und dann wird ganz entspannt weitergeritten, ohne weiteres Spektakel.

Binde diesen Teil etwa noch zweimal zu Fuß ein - davon einmal in die andere Richtung-, bevor du beginnst, diesen Teil reitend an die kleine Runde anzuflicken. Wenn das mehrmals Problemfrei klappt und dein Pferd nicht protestiert, kann die Runde weiter vergrößert werden.

Das Ziel ist erreicht, wenn dein Pferd von 10 Mal, die du das neue Stück reiten willst, nur 1 Mal zögert, sich aber dann ohne Gewalt davon überzeugen lässt, das Stück zu gehen.

Wasserspaß mit der ganzen Truppe :D

hier noch weiter Bilder von unserem ersten Brunnental-Ausflug, dem noch weitere folgen werden:

alle sichtbaren Personen - auch ich - wurden aus Sicherheitsgründen unkenntlich gemacht!



Samstag, 10. August 2013

Brunnental

heute hatten Halla und ich einen hammermäßigen Tag im Brunnental, wobei wir von Anne auf Topas, Johanna auf Dreamy und Ilona auf Penny begleitet wurden. 
Grund des Trips war für mich Hallas Wasserscheuheit. Bilder von meiner badenden Knutschkugel folgen!

Donnerstag, 8. August 2013

Montag, 5. August 2013

To Do liste

- Fliegenfransen basteln
- Hufe ausbessern teil 2 
- pony duschen
- Sattel von zuhause mitnehmen
- Zebrastreifen aufmalen
- ausreiten
- Wurmkur verabreichen

ob das die endgültige reihenfolge ist, weiß ich noch nicht xD 

beim Reiten werde ich außerdem meine neuen Satteltaschen testen!

Donnerstag, 1. August 2013

Geländeausbildung III - Erarbeitung des Ausritts

(dieser Abschnitt ist natürlich nur für eingerittene Pferde und geübte Reiter!)

Dieser Abschnitt wird immernoch auf der kleinen Runde aus Abschnitt II erarbeitet.

Ausrüstung:
Trense
Gerte
Sattel
Leckerlies
Reithelm (&Sicherheitsweste)

Nachdem die kleine Runde mehr als 2x in jede Richtung spaziert werden konnte, wird nun der Sattel aufgelegt, um die Runde nun mit gesatteltem Pferd zu spazieren, natürlich in beide Richtungen. 

Idealerweise sollten hier keine Probleme auftreten und Mensch und Pferd sollten die Runde wie gewohnt absolvieren, nur mit dem Unterschied, dass nun der Sattel mit dabei ist. Wenn sich beide sicher fühlen, kann auch ein Teil der Runde getrabt/gejoggt werden.

Wenn das in beide Richtungen gut funktioniert, folgt der nächste Schritt:

Pferd und Reiter gehen zu Fuß los, bis sie ca 1/3 der Runde gelaufen sind. Dann setzt sich der Reiter aufs Pferd und beide meistern weiter 50-150m, dann steigt der Reiter wieder ab und beide beenden die Runde zu Fuß. 

In den folgenden Tagen wird der gerittene Abschnitt verlängert, aber natürlich nur, wenn es keine Schwierigkeiten gibt. 

Ziel dieses Abschnitts ist es, die kleine Runde in beide Richtungen entspannt reiten zu können. 
Bonus: einen Teil der Runde im Trab absolvieren.