Hier die Geschichte eines kleinen Szenario, dass mir schon seit langem im Gedächtins hängen geblieben ist:
Zu 95% sind Halla und ich ja nur im Gelände unterwegs. Hochsitze und Baumhäuschen sind normalerweise keine große Sache für uns. Normalerweise.
Wir waren ganz entspannt unterwegs. Kamen gerade aus einem kleinen Waldstück heraus und ich wollte nun mit ihr über einen Feldweg eine Große Wiese mit Äckern überqueren. Mitten auf der Wiese, direkt links vom Feldweg stand ein Hochsitz. Kein gewöhnlicher Hochsitz, sondern einer, der mit einer Tarnmatte verkleidet war. Ich kenne mein Pferd gut, und weiß, dass Tarnmatten ihr immer etwas ungeheuer sind, und stellte mich schon mental darauf ein, dass der Ritt gleich nicht mehr so entspannt sein würde.
"Halla, guck mal, da vorne steht ein Hochsitz", sagte ich. Halla interessierte sich einen Sch*** dafür und schlurfte weiter. Der Hochsitz mit der gespenstischen Tarnmatte rückte immer näher, befand sich nur noch 50m von uns entfernt. Halla schien noch immer in ihre eigenen Gedanken versunken.
Nocheinmal "Halla, siehst du den Hochsitz?" Halla dümpelt gelassen weiter.
Inzwischen sind wir nurnoch 10 Meter vom Hochsitz entfernt. Noch immer keine Reaktion von Halla. Ich seufze innerlich zufrieden, denke, wir sind "übern Berg"
Da reißt Halla den Kopf hoch und rammt ihre Beine in den Boden. "OH MEIN GOTT! WO KOMMT DIESER HOCHSITZ DENN SO PLÖTZLICH HER??" scheint sie zu denken.
Ich seufze. "Halla du Genie. Lauf einfach weiter der tut dir nix." Dachte ich. Und Halla war auch gerade dabei, mir zu glauben. Fast.
Da kommt ein Windstoß auf, der die Plane des Hochsitzes in Bewegung bringt, und Halla macht einen Satz, der schon fast rekordverdächtig ist.
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Auch, wenn Pferde Fluchttiere sind, und eigentlich alles in ihrer Umgebung mitbekommen sollten, sind sie durch den Umgang mit dem Menschen abgestumpft und bemerken viele Dinge erst dann, wenn es schon "zu spät"ist.
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